Sigmund Freud
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July 3, 2022

Sigmund Freud (FROYD, deutsch: [ˈziːkmʊnt ˈfʁɔʏ̯t]; geboren als Sigismund Schlomo Freud; 6. Mai 1856 – 23. September 1939) war ein österreichischer Neurologe und der Begründer der Psychoanalyse, einer klinischen Methode zur Bewertung und Behandlung von Pathologien in der Psyche durch Dialog zwischen a Patient und Psychoanalytiker. Freud wurde als Sohn galizisch-jüdischer Eltern in der mährischen Stadt Freiberg im österreichischen Kaiserreich geboren. 1881 habilitierte er sich an der Universität Wien zum Doktor der Medizin. Nach Abschluss seiner Habilitation 1885 wurde er zum Dozenten für Neuropathologie ernannt und 1902 zum außerordentlichen Professor ernannt. Freud lebte und arbeitete in Wien, nachdem er dort 1886 seine klinische Praxis eröffnet hatte. 1938 verließ Freud Österreich, um der nationalsozialistischen Verfolgung zu entgehen. Er starb 1939 im Exil im Vereinigten Königreich. Bei der Gründung der Psychoanalyse entwickelte Freud therapeutische Techniken wie den Gebrauch der freien Assoziation und entdeckte die Übertragung, wodurch ihre zentrale Rolle im analytischen Prozess begründet wurde. Freuds Neudefinition der Sexualität unter Einbeziehung ihrer infantilen Formen veranlasste ihn, den Ödipuskomplex als zentralen Grundsatz der psychoanalytischen Theorie zu formulieren. Seine Analyse von Träumen als Wunscherfüllung lieferte ihm Modelle für die klinische Analyse der Symptombildung und der zugrunde liegenden Mechanismen der Verdrängung. Auf dieser Grundlage entwickelte Freud seine Theorie des Unbewussten und entwickelte ein Modell der psychischen Struktur, das Es, Ich und Über-Ich umfasst. Freud postulierte die Existenz von Libido, sexualisierter Energie, mit der mentale Prozesse und Strukturen ausgestattet sind und die erotische Bindungen und einen Todestrieb erzeugt, die Quelle zwanghafter Wiederholung, Hass, Aggression und neurotischer Schuld. In seinen späteren Werken entwickelte Freud eine weitreichende Interpretation und Kritik von Religion und Kultur. Obwohl die Psychoanalyse als diagnostische und klinische Praxis insgesamt rückläufig ist, bleibt sie in der Psychologie, Psychiatrie und Psychotherapie sowie in den Geisteswissenschaften einflussreich. Es löst daher weiterhin umfangreiche und heftig umstrittene Debatten über seine therapeutische Wirksamkeit, seinen wissenschaftlichen Status und darüber aus, ob es die feministische Sache fördert oder behindert. Nichtsdestotrotz hat Freuds Werk das zeitgenössische westliche Denken und die Populärkultur durchdrungen. W. H. Audens poetische Hommage an Freud von 1940 beschreibt ihn als „ein ganzes Meinungsklima / unter dem wir unser unterschiedliches Leben führen“.